Bandscheibenoperation = Diskektomie

chirurgisches Verfahren, bei dem hervor gerutschtes und geschädigtes Bandscheibengewebe entfernt wird. Dabei wird der betroffene Nerv vom Druck befreit, der Schmerz und die Lähmung verbessert oder beseitigt.

Detail:

Wie operiert man einen Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule?
Der Eingriff erfolgt unter Vollnarkose. Das bedeutet Sie schlafen und werden von der Operation nichts mitbekommen. Über der Lendenwirbelsäule wird ein wenige Zentimeter langer Schnitt geführt und unter dem Operationsmikroskop der Bandscheibenvorfall entfernt. In weiterer Folge kommt es zu narbigem Ersatz der entfernten Bandscheibe. Nach der OP verbleiben Sie ungefähr 7 Tage im Krankenhaus. Eine Nachsorgeuntersuchung soll ca. 2 Wochen nach Entlassung beim Facharzt erfolgen.

Wie operiert man einen Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule? Falls die konservative Therapie nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat, oder Lähmungen, Blasen-, Darmentleerungsstörungen oder Myelopathiezeichen bestehen, ist eine Bandscheibenoperation notwendig. Der Eingriff erfolgt in Rückenlage unter Vollnarkose. Das bedeutet Sie schlafen und werden von der Operation nichts mitbekommen. Durch einen kleinen Schnitt am Vorderrand des Halses wird mittels Operationsmikroskop durch Verdrängung der Halsmuskulatur der Vorderrand der Wirbelsäule aufgesucht. Dabei bleiben die Muskel völlig intakt. Die Speiseröhre muss beiseite gehalten werden, was Sie nachher vielleicht beim Schlucken als unangenehm empfinden können. Von vorne geht man in die Etage (d.h. in den Bandscheibenraum) ein und entfernt die komplette Bandscheibe und den Vorfall. Als Bandscheibenersatz wird ein Kunststoff oder metallischer Platzhalter (Cage) eingebracht. Bei Instabilität kann von vorne eine stabilisierende Platte mittels Schrauben fixiert werden. Nach der OP verbleiben sie ungefähr 7 Tage im Krankenhaus. Eine Nachsorgeuntersuchung soll ca. 2 Wochen nach Entlassung erfolgen.

Gibt es Risiken?
Scheuen Sie sich nicht danach zu fragen! Die Entscheidung zur Operation kann nur nach Abwägen von Nutzen und Risiko erfolgen. Es handelt sich aber um einen geplanten Routineeingriff, dessen Risiko man absolut nieder halten kann. Ein eingehendes Aufklärungsgespräch werde ich jedoch mit Ihnen vor der Entscheidung zur Operation führen.

Wie verhalte ich mich nach der Operation?
Sie werden mit dem Ziel operiert wieder ein möglichst normales Leben zu führen und beschwerdefrei zu werden. Dafür sollten Sie sich an einige Ratschläge halten: die ersten 4-6 Wochen nach der Operation sollten Sie nicht schwer Heben, langes Stehen oder Sitzen und vornüber gebeugte Stellungen vermeiden. Leichte körperliche Aktivität wie z.B. Spazieren, Heimtrainer, Rad fahren, Schwimmen kann nach Absprache langsam und vorsichtig begonnen werden. Aber Achtung: wenn Beschwerden verstärkt werden, bitte mit dem Facharzt Rücksprache halten! Unbedingt muss eine physikalische Therapie zum Muskelaufbau der Bauch- und Rückenmuskulatur begonnen werden. Damit kann ein Wiederauftreten eines Bandscheibenvorfalles vermieden, und eine Wiedereingliederung ins Arbeitsleben erreicht werden. Erfahrungsgemäß sind Restbeschwerden noch für einige Wochen möglich, vor allem gelegentliches Ziehen im Bein. Gefühlsstörungen können einige Monate bestehen bleiben.

Muss ich nach der Operation auf Kur?
In manchen Fällen kann eine Kur die Genesung und Eingliederung in den Arbeitsprozess günstig beeinflussen. Um das komplette Angebot nützen zu können, sollte der Kurbeginn mindestens 6 bis 8. Wochen nach der Operation erfolgen. In diesem Fall würde ich für sie im Krankenhaus einen entsprechenden Kurantrag stellen. Eine zwingende Maßnahme ist es jedoch nicht. Ein Ersatz für den dauerhaften Muskelaufbau stellt die Kur jedoch nicht dar!

zurück